Unser Heimatort hat offensichtlich einiges an Entwicklungspotential zu bieten. Ein Indikator dafür war das große Interesse an den Lokalwahlen im Juni. Insbesondere das Bürgermeisteramtwar hart umkämpft.
Radio Reşiţa hat sogar life das Duell der drei chancenreichsten Kandidaten gesendet – „moderne Zeiten“ (wie schon im letzten Bericht erwähnt;-).
Schließlich hat sich der vorherige Bürgermeister Gheorghe Românu durchgesetzt. Wir gratulieren und hoffen weiterhin auf ein gutes Verhältnis zur Gemeindeverwaltung mit unserem Heimatverein, zu dem ja ein offizieller Partnerschaftsvertrag besteht. Die Unterstützung bei der Errichtung des ersten Siedlerhauses 2023 war vorbildlich.
Es wird eine gewisse Kontinuität bei der Transformation zu einem attraktiven touristischen Ziel erwartet. Konkret:
Der bestehende Bus ist schon etwas in die Jahre gekommen – erinnert irgendwie an die damalige „Cursä“ – verkehrt aber noch immer stündlich und kostenlos zwischen Steierdorf und Anina.
Als Ersatz sind zwei elektrische Busse aus türkischer Produktion vorgesehen.
Zwei ausgewiesene Radwege auf ca. 6,7 Kilometer sollen auf der Trasse der ehemaligen Waldbahn, sowie ausgehend von Sigismund zu einem sogenannten Belvedere Punkt – vermutlich Richtung Sommerfrische – entstehen.
Das Bergbaumuseum – das größte seiner Art in Rumänien – soll nächstes Jahr finalisiert werden, nachdem unerwartete bauliche Schwierigkeiten aufgetreten waren. Zusätzliche Genehmigungen des Ministeriums waren notwendig, da es sich dabei um ein Denkmalschutzobjekt der Klasse A handelt, so dass die Kosten davongelaufen sind. Kein unbekanntes Phänomen auch hierzulande. Die zusätzliche Finanzierung steht jetzt.
Darüber hinaus strebt man in einem erweiterten Projekt, einen Zugang mit dem Lift 30-40 m in die Tiefe zu errichten, um durch eine ca. 100 m Galerie in der Oltului Straße wieder ans Tageslicht zu kommen. Dazu soll auch eine kleine Dampflok einige „Riesen“ (und die Besucher?!) befördern.
Das wird sicherlich eine weitere touristische Attraktion neben der beliebten Banater Semmering Bahn verankern. Die wird regelmäßig vor der Urlaubssaison auch überregional beworben:
Adevărul rät dringend zur Sitzplatzreservierung (evtl. 30 Tage im voraus) für eine der „spektakulärsten Zugfahrten“.
Laut expressdebanat.ro wird es aber auch einen Vorzugstarif für Einheimische geben.
newsweek.ro meint etwas überschwänglich wir hätten eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt (!) , wissen es aber noch nicht richtig zu schätzen…
antena3.ro beschränkt die Aussage etwas realistischer über den Südosten Europas.
punctul.ro bringt eine sehr gut recherchierte Beschreibung sämtlicher technischen Details der ältesten Eisenbahnstrecken in Südosten Europas, ergänzt um eine Liste lokaler Sehenswürdigkeiten.
An erster Stelle steht unsere römisch-katholische Kirche in Steierdorf.
Auch hier wird es in September einen neuen Anfang geben.
Hochwürden Martin Jäger hat angekündigt die Pfarrei zu verlassen.
Wir hoffen auf einen engagierten, tatkräftigen Pfarrer um die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten anzugehen. Denn es besteht Gefahr in Verzug: Die kaputte Dachrinne beschädigt schon das Mauerwerk, der Putz bröckelt unaufhaltsam.
Um größeren Schaden zu vermeiden, muss etwas unternommen werden. Zwar repariert Sărbu Bela, wo es geht und tut ja sein Bestes – wofür man nicht dankbar genug sein sollte – aber die kritischen Bereiche können nur mit einem Gerüst sicher erreicht werden. Bei meiner Anfrage, wie sie es letztes Jahr bei der Renovierung der rumänisch-orthodoxen Kirche in Anina geschafft haben, hat man mir erzählt, auch der Pfarrer sei mit auf das Dach gestiegen um den Spengler als Handlanger zur Seite zu stehen.
Florin Lataretu für die HOG Steierdorf-Anina
