Größtes Bergbaumuseum Rumäniens entsteht in Anina

Zahlreiche Medienberichte befassen sich mit dem zukünftigen Bergbaumuseum, dessen Aufbau kurz vor der Finalisierung steht.
Laut radioresita wird auf dem Gelände des ehemaligen Einserschachts (Putul I) das größte Bergbaumuseum Rumäniens entstehen. Eine Bildergalerie finden sie unter resita.ro

Das Portal expressdebanat nennt einige Details: Geplant ist ein Aufzug, mit dem die Besucher 50m in die Tiefe gehen um dann in der Oltuluistraße wieder zum Tageslicht zurückkehren. Dazwischen wird man Gelegenheit haben in den Arbeitsalltag der einstigen Bergleute einzutauchen.
Das museale Komplex erstreckt sich auf ca. 2,5 ha, umfasst 15 Gebäude des ehemaligen I. Schachts Areal. Hier wird man eine Zeitreise unternehmen können im Südost Europas tiefstem Bergbau (1240m), das vor zwei Jahrhunderte erschlossen wurde. Bedauerlicherweise ist das gesamte Inventar durch den ehemaligen Insolvenzverwalter vernichtet worden. Einzig die Fördermaschine „Marischka“ (angeblich baugleich mit dem Antrieb der Titanic) ist noch erhalten.

Die ADZ weiß Interessantes über die Vorgeschichte zu berichten und würdigt das Engagement der Industriearchäologen, des Museum des Banater Montangebiets (damals von Dr. Dumitru Țeicu geleitet) und nicht zuletzt des Aninaer Bürgermeister Românu zur Wahrung des industriellen Kulturerbes und insbesondere beim Zustandekommens dieses Projekts.
Es wird mit 15 Millionen Lei EU Gelder finanziert. In September wurden bereits zu 50% Fortschritt gemeldet. Laut Daniel Danu (stellvertretender Bürgermeister) ist die Eröffnung für den Sommer 2022 geplant.
Es soll neben der Banater Semmering Bahnstrecke ein neuer Besuchermagnet werden und damit ein weiterer Schritt zur Wandlung unseres Heimatorts von einem ehemaligen Schwerindustrieraum zu einer attraktiven touristischen Adresse.

Die Banater Semmeringbahn sorgt weiterhin für Schlagzeilen

Nachdem es zwischenzeitlich auch erfreuliche Nachrichten über zusätzliche Eisenbahnwagons gab, ist es erneut zu Pannen im Zugverkehr auf der inzwischen sehr beliebten Eisenbahnstrecke Orawitz-Anina gekommen.
Diesmal gingen gleich zweimal die Diesel-Loks der am Wochenende vollbesetzten Zügen kaputt!
Angeblich konnten Schaffner und Lokführer die Wartezeit auf die Ersatzlokomotive mit ein Paar „Eisenbahngeschichten“ überbrücken.
Um die ansteigende Zahl der Touristen nicht zu verprellen werden wohl bald einige koordinierte Maßnahmen notwendig sein!
Die ADZ spekuliert bereits über eine Generalrestaurierung der Banater Semmeringbahn.
So soll nach einem Gipfeltreffen der Verantwortlichen in Orawitz und Anina, des Kreisrat Caras-Severin, sowie der CFR Regionala Temeswar, eine umfassende Restaurierung der gesamten Infrastruktur angegangen werden!
Die einzelnen Maßnahmen hören sich wie ein Wunschkonzert an:
– Eine private Eisenbahngesellschaft, die ein zweites Zugpaar betreibt.
– Verlängerte Haltezeit an bestimmten Bahnhöfen, insbesondere an den  Endhaltestellen, aber auch unterwegs, um das Fotografieren zu ermöglichen
– Restaurieren und Wiedereinsetzung der Dampflok
– Die Bahnhöfe Orawitz und Anina sollen restauriert werden und zusätzliche touristische Annehmlichkeiten anbieten.
– Reaktivierung der ursprünglichen Trasse, die einmal Anina mit Basiasch an der Donau (als Endhaltestelle) und mit Weißkirchen/Bela Crkva/Biserica Alba im heutigen Serbien.

Rückschlag und neue Perspektiven für den Tourismus

Der berühmte Wasserfall „Cascada Bigăr“ ist kürzlich teilweise eingestürzt!
Es war laut World Geography Erhebung (2013) der schönste Wasserfall weltweit und entsprechend zahlreich besucht.
Oben ein aktuelles Foto von Vinti Hutter.

Einen ausführlichen Bericht darüber bringt Gerhard Chwoika für Radio Resita.
Die Ursachen des Einsturzes sind wohl natürlich, der Überhang ist unter dem eigenen Gewicht eingestürzt. Tenor der offiziellen Stellungnahmen: „Lasst der Natur ihren freien Weg“ – ein vernünftiger Ansatz, wie ich finde. Spekulationen über eine künstliche Wiederherstellung wird damit eine Absage erteilt.
Angeblich haben sich auch schon neue Schichten aus Moos und Travertin gebildet. Historische Bilder von Anfang 1900 zeigen, dass diese Entwicklung absehbar war. Man hat aber auf Maßnahmen zur Abstützung bewusst verzichtet.

Die überregionale Zeitung Libertatea meint in seinem Lifestyle Teil, „Bigăr“ bleibt auch weiterhin eine beeindruckende Sehenswürdigkeit und verweist außerdem auf die zahlreichen touristischen Highlights in der nächsten Umgebung.
So bietet sich ein Stück weiter in Valea Almăjului der Wasserfall Cascada Moceriş als Alternative an.
Eine neue Attraktion sind wohl die Tretboote auf dem Stausee Gura Golumbului im Ministal gleich in der Nähe.

Buhui Höhle, die zweitlängste im Banater Bergland

Die Buhui Höhle ist mit über drei Kilometern längenmäßig die zweite nach Comarnic. Anders als diese ist sie frei zugänglich (obwohl Teil der Trinkwasserversorgung von Anina!) und noch im ursprünglichen Zustand. Allerdings ist auf Teilstrecken eine spezielle Ausrüstung (Boot!) notwendig und als Tagestour kaum zu schaffen. Um den Haupteingang (es gibt weitere Zugänge) zu erreichen, folge dem Wasserfluss vom Staudamm am Fischteich (Buhui). Spektakuläre Bilder (Wasserfall, etc.) dazu unter diesen link.

Gute Nachrichten: Bahnstrecke Oravitz-Anina wieder im CFR Fahrplan!

Gute Nachrichten: Bahnstrecke Oravitz-Anina wieder im CFR Fahrplan!
Die Bahnstrecke Oravitz-Anina – Banater Semmering – ist nach einer kurzen Unterbrechung wieder im CFR Fahrplan aufgenommen. Der Verkehr war vom 3. bis 18. Dezember eingestellt nachdem eine Stützmauer zwischen Oravitz und Lisava eingebrochen war.
George LÂNĂ empfiehlt in „Timisoara“ als beste Reisezeit: Frühling mit freier Sicht in den Abgrund, Sommer zum abkühlen, Herbst, wenn die Farben verrückt spielen, Winter beim geheizten Holzofen mit Wasserkessel.
Kosten ca. 3,- € für 30 Km und zwei Stunden Spannung und Naturgenuss.

Timisoara rührt die Werbetrommel für Anina

„Timisoara“, die Zeitung der Temeswarer Revolution, hat kürzlich mehrere wohlwollende Artikel zu Anina gedruckt. Autor ist George LÂNĂ, Journalist und vor allem Poet, eine Referenz in der Banater Dichterszene . Manche werden sich an der charismatischen Erscheinung unseres Kollegen am Aninaer Lyzeum (Absolvent 1973) erinnern.

Hier eine kurze Zusammenfassung:

Anina im Wandel. Die offizielle Ernennung zur touristischen Ortschaft (Oktober 2020) eröffnet eine hoffnungsvolle Perspektive sich von der Kohlevergangenheit zu emanzipieren. Eine nostalgische Betrachtung der Bergmänner in der tiefsten Kohlegrube Europas (1250m).

Das neue Museum und Kulturzentrum hat seine Pforten im alten Rathaus in August 2020 geöffnet. Die mit der Banater Semmeringerbahn angereisten Touristen haben eine erste Anlaufstelle um Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten unserer Gegend zu erfahren: Eine Rekonstruktion der Höhle mit den drei ältesten Homo Sapiens Europas, Flora und Fauna, Mineralien, Handwerk, Kohlegewinnung und eine Diorama mit der Bahnstrecke Oravitza-Anina.

Der nächste Schritt auf dem Weg zur obengenannten Transformation wird eine nationale Premiere sein, das erste rumänische Kohle Museum. Mit ca. 4 Millionen Euro (hauptsächlich EU finanziert) ist es für lokale Verhältnisse eine riesige Investition, die auch einige Arbeitsplätze generieren wird. Die Arbeiten am 1. Schacht (Putul 1) haben bereits begonnen und werden voraussichtlich Ende 2022 finalisiert. Eine Attraktion wird wohl die alte Fördermaschine sein (Kosename: Marischka), angeblich baugleich mit dem Antrieb der Titanic.

Die neue strategische Ausrichtung ist in erster Linie ein Verdienst und eine Herzensangelegenheit des neuen (und alten) Bürgermeisters Gheorghe Românu, der seine Vision gegen bürokratische Hürden und kleinkariertes Denken durchsetzen konnte.

Wir wünschen dazu viel Erfolg!

Anina, jetzt offiziell ein touristisches Zentrum!

… zwar nur von lokalem Interesse, aber immerhin.

Damit erhofft man sich besseren Zugang zu europäischen Entwicklungsfonds um die Infrastruktur auszubauen und an die vergangene Kurort Tradition anzuknüpfen.

Näheres hier: https://caon.ro/anina-statiune-turistica-de-interes-local/2379457/